Autorenlesung beim DCCB

 

"Was das Meer nicht will"

so heißt der Titel des neuen Romans von Daniela Gerlach, die als freie Journalistin, Werbetexterin und Ghostwriter seit 1997 in Spanien lebt.

 

Der Deutsche Club Costa Blanca (DCCB) Teulada-Moraira hat am 5. Februar seine Mitglieder zu einer Autorenlesung eingeladen. Eine kulturelle Veranstaltung, die von den Mitgliedern immer wieder gerne angenommen wird.

 

Mit ihrer angenehmen, ruhigen und klaren Stimme las Daniela Gerlach eine Stunde lang aus ihrem neuen Werk vor. Der Roman spielt an der Costa Blanca. Es geht um die Enge innerhalb einer Gemeinschaft. Um die Einsamkeit, die man erleben kann, auch wenn man nicht alleine ist. Zu viel Nähe kann auch tödlich sein. Ein subtiles und äußerst spannungsreiches Beziehungsdrama, ein beklemmendes Kammerspiel über die Verflechtung von Liebe, Eifersucht und Schuld.

 

Seit 20 Jahren sind Georg und die Protagonistin verheiratet. Die anfängliche Harmonie in ihrer Ehe verkommt in der Routine des Alltags und wird eintönig – aus ihrer Sicht. Sie fahren seit 12 Jahren im Sommer für 3 – 4 Wochen an die Costa Blanca in ihr Apartment ans Meer – 14 Tage davon ist jedes Mal auch ihre Mutter dabei. Der Streit ist vorprogrammiert. Beide engen sie ein. Eine fatale Konstellation. Dann das unerwartete Auftauchen des Nachbarn, Karl, ein lockerer, ungezwungener Typ, der zum Trinken neigt. Das genaue Gegenteil von Georg. Diese Störung führt unweigerlich zur Katastrophe.

 

Spannend, unterhaltsam und sprachlich exzellent erzählt, kann man etliche Parallelen zu seinem eigenen Leben ziehen. Der Leser ertappt sich beim Versuch, die Orte der Handlungen wiederzuerkennen, den Leuchtturm, die Vogelinsel … Ist Daniela Gerlach die Nele Neuhaus der Costa Blanca? Fazit: Unbedingt lesen.

 

„Was das Meer nicht will“ erschienen im Stories-and-friends-Verlag, ISBN 978-3-942181-78-5

Leonore Pfeifer-Wolf