Mandelblütenfahrt 2017
Tagesfahrt des DCCB am 24.02.17 nach Alcalali, Parcent und Pego
Köstliche Paella darf nicht fehlen!
In den Genuss der momentan aufblühenden Landschaft, des historischen Erlebens und spanischer Gastfreundschaft kamen die Reisenden des Deutsche Club Costa Blanca am 24. Februar auf der traditionellen Mandelblütenfahrt. Mit dem Bus ging es über Alcalali, Parcent nach Pego, wo das Mittagessen war. “Mal sehen, was uns auf dieser Fahrt so blüht”, sagte der Reiseleiter in seiner Begrüßung. Zumindest die “tardistas” unter den Mandelbäumen wurden noch in ihrer Vollblüte erwischt. “Ich finde die Mischung zwischen Information und dem Naturgenuss so gut”, sagte ein Teilnehmer der Tagesfahrt.
In Alcalali wurde das Frühstück, serviert von Werner und seinen Helfern, eingenommen und anschließend das Heimatkundemuseum und der Aussichtsturm besucht. Das liebevoll gestaltete Dorfmuseum weist auf die große Verwurzelung der Alcalinos mit ihrer Geschichte in die Vergangenheit hin; so läuft dort immer noch ein “towncryer” herum. Der Aussichtsturm bietet von der modernisierten Plattform einen herrlichen Blick auf das ganze Tal und auf die daneben sich erhebende Kirche ‚Nuestra Senora de la Natividad‘ von 1768. Turmwächter warnten damals die Bewohner vor anrückenden Piraten. “Das waren oft die Nachkommen der vertriebenen Mauren”, sagte Peter Schwenkenberg, auf das tragische Vertreibungskapitel insbesondere der Morisken eingehend. Diese Mauren waren zum Christentum über getreten in der Hoffnung nicht ebenfalls abgeschoben zu werden. Zwischen 1609 bis 1613 wurden aber auch sie in einer konzertierten Aktion auf die Schiffe gen Afrika gezwungen, herzzerreißende Szenen dürften sich abgespielt haben. Allein 17.000 Moriskos wurden aus diesem Tal vertrieben. Das Provinz Valencia verlor ein Drittel seiner Bevölkerung. Ganze Dörfer wurden leer; mit der den Regen ausnutzenden blühenden Landwirtschaft ging es bergab.
Dann hieß es von der sympathischen Maria Roselló in Alcalali Abschied nehmen, um über Parcent die Reise nach Pego fortzusetzen. Pego ist mit den historischen Ereignissen der dahinter liegenden Täler Gallinera, Ebo und Alcalà verwoben. Legendär ist der Araberfürst Al Azrag, der von 1247 bis zu seinem Tod 1276 gegen die “Wiedereroberung” der iberischen Halbinsel durch die christlichen Könige ankämpfte.
In einem Pegoliner Restaurant konnte man eine hervorragende Paella und auch andere Köstlichkeiten genießen. Bernardino Ortolá und Pili Almela beteiligten sich an der dortigen Organisation. Nach dem Essen ging es mit dem Bus ins Naturschutzgebiet “El Marjal Pego-Oliva”, wo nach einer schönen naturnahen Wanderung unter dem Gezwitscher der Vögel der DCCB-“Absacker” eingenommen wurde. “Diese Ruhe genieße ich hier”, sagte ein Teilnehmer über dieses reich mit Flora und Fauna ausgestattete Feuchtgebiet, das man so nicht ein zweites Mal an der spanischen Mittelmeerküste findet.
Peter Schwenkenberg